(von Elif Eraslan)
Am Freitag, dem 30.11.2018 fand eine besondere Aufführung in der gut besuchten Turnhalle der Wilhelm- Kaisen–Schule statt. Über 100 Kinder erzählten vor Eltern und vielen Gästen auf tänzerische Weise von einer Reise von einem Land in das Andere, von Grenzgängen, Krieg und dem Ruf nach Frieden.
Eine Woche lang haben die Schülerinnen und Schüler des 6. Jahrgangs alles gegeben. Unter der Leitung von Wilfried van Poppel und Amaya, den Verantwortlichen von DeLoopers, haben sie eine Choreographie zum Thema „Flucht und Vertreibung“ eingeübt. Lubeigt Unterstützt wurden sie von den internationalen Tänzern der DeLoopers . Von Anfang stand fest, dass die eingeübte Choreografie mit dem Titel „Voyage“ auch aufgeführt würde, – und zwar vor Eltern, Verwandten und Freunden.
Ganz besonders war an dieser Woche, dass 9 Beschäftigte der Werkstatt Bremen unter Begleitung von Regina Glaubitz in der ganzen Woche mittanzten. Dieses Tanzprojekt wurde u.a. von der Stiftung Martinshof gefördert, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Martinshof beschäftigten und ehemals beschäftigten Menschen mit geistigen, psychischen und mehrfachen Behinderungen zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Trägern zu fördern. Bei den Proben und der Aufführung war es beeindruckend zu erleben, wie selbstverständlich die Kinder des 6. Jahrgangs und die Beschäftigten der Werkstatt Bremen miteinander tanzten.
Bei der Aufführung erzählten die Kinder nicht nur von einer Reise, sondern hatten zum Zeitpunkt der Aufführung auch selbst eine einwöchige Reise hinter sich. Denn viele von ihnen genierten sich anfangs davor, vor anderen zu tanzen. Sie mussten Berührungsängste überwinden, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Hand in Hand zu tanzen stellte für viele eine große Hürde dar. Dann verlangte eine Choreographie mit einem ganzen Jahrgang sehr viel Disziplin und Konzentration.
Als Souvenir von dieser beschwerlichen Reise durften sie das einmalige Erlebnis dieses wunderbare Tanztheaterstück aufgeführt zu haben, mitnehmen.
Ein Highlight während der Projektwoche war der Besuch von Hakan Sonakalan. Hakan war vor 10 Jahren Schüler der Wilhelm Kaisen Schule, der inspiriert von einem ähnlichem Tanzprojekt mit DeLoopers an der Schule, eine Tanzstudium an der Folkwang Universität in Essen absolviert hat und mittlerweile professioneller Tänzer und Choreograph ist.Er erzählte den Kindern von seinem Weg zum professionellen Tänzer und zeigte, dass es auch jenseits von HipHop und Breakdance coole Choreographien gibt. Doch vor allem zeigte er ihnen, dass jeder nach seinem Traumberuf greifen sollte und dass es jeder schaffen kann, der alles dafür gibt.
Dieses inklusives Tanztheaterwoche wäre nicht zustande gekommen ohne die finanzielle Unterstützung durch WiN-Mitteln sowie aus Mitteln der Präventionsstelle des Senators für Inneres und durch die Mitwirkung der Stiftung Martinshof.
Und wer weiß, vielleicht kommt aus der Wilhelm-Kaisen Oberschule auch der eine oder andere künftigen Profitänzer in unserem Jahrgang.