(von Alexander Chavès)
Das France-Mobil war am 17. September an der Wilhelm-Kaisen-Oberschule Bremen zu Besuch. Die junge Französin Cécile Larralde begeisterte die Fünft- und Sechstklässler mit viel Witz und Spaß spielerisch für die französische Sprache. Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) und das Institut français Deutschland beauftragen zwölf LektorInnen, zehn Monate lang durch Deutschland zu reisen und SchülerInnen die französische Kultur und Sprache näher zu bringen.
Huckelriede. Cécile Larralde, die für Bremen und Niedersachsen zuständige Lektorin, besucht in der ganzen Region Kitas, Grundschulen, Oberschulen und sogar Berufsschulen. Seit Anfang September nennt Cécile Bremen ihre temporäre Heimat. Vieles ist für sie neu. Norddeutschland bietet der 23 jährigen Französin aus Troyes in der Champagne viele Veränderungen und ungewohnte Eindrücke. Eigentlich wollte sie ins Tor zur Welt geschickt werden aber der Bremer Schlüssel wird ihr hoffentlich deutlich mehr Türen öffnen.
Cécile brennt für die französische Sprache und Kultur. Dies konnten die SchülerInnen der vier Gruppen der Wilhelm-Kaisen-Oberschule sehr schnell feststellen:
Von Anfang an sprach die Französin konsequent nur Französisch und ignorierte sämtliche deutschsprachige Einwürfe der SchülerInnen. Einige der TeilnehmerInnen wirkten verzweifelt und warfen Bemerkungen ein, wie: „Ich verstehe gar nichts“ und „Kann sie nur Französisch?“
Nachdem sich Cécile dem Publikum präsentiert und kurz ihre Heimat vorgestellt hatte, mussten sich die SchülerInnen in der französischen Sprache behaupten. Zu einem französischen Lied kreiste ein Würfel durch die Runde. Sobald das Lied stoppte, musste das Kind, das den Würfel in Händen hatte, würfeln. Zeigte der Würfel sechs Augen, rief Cécile erfreut Bingo und ermutigte den/die SchülerIn dazu, sich vollständig vorzustellen, also wer er/sie ist, wie alt er/sie ist, wo der Wohnort ist und was eine beliebte Freizeitaktivität der Person ist. Die französische Aussprache stellte einige Kinder vor große Herausforderungen, die diese aber mit Fortgang der Animation immer besser meisterten.
Anschließend wurden verschiedenste französische Wörter vorgestellt. Die SchülerInnen versuchten, diese richtig nachzusprechen. Es entstand ein sehr interessantes babylonisches Stim-mengewirr. Jede/r SchülerIn erhielt nun ihr/sein eigenes Wort, z.B. le café. Bei drei mussten die Kinder in der Mitte des Sitzkreises das passende Bild finden und sich ganz schnell wieder auf ihren Platz setzen.
Abschließend spielte die Gruppe noch eine abgewandelte Form der Flüsterpost. Hierbei beteiligte sich auch der Schulleiter Oliver Seipke, der sich freute, dass die Schule in diesem Schuljahr gleich die erste war, die vom France Mobil besucht wurde.
Für die Sieger des Flüsterpostspiels gab es natürlich noch ein kleines Geschenk. Entweder ein französisches Kaubonbon, Carambar – das Einwickelpapier dieser Süßigkeit ist nicht einfach nur Müll, jedes ist mit einem eigenen französischen Witz bedruckt und gilt in Frankreich bei manchen Jugendlichen als lustiges Sammlerobjekt – genannt oder einen Schlüsselanhänger vom Klett Ver-lag, der die Aktion France Mobil tatkräftig unterstützt.
Wenige Minuten vor Schluss packte Cécile ihre Handpuppe François aus, er sollte den Kindern als Rednerpuppe dienen. Ganz plötzlich und zum Erstaunen der SchülerInnen sprach Cécile nun fast fehlerfrei deutsch und moderierte gemeinsam mit François eine Feedbackrunde.
Für die Fünft- und Sechstklässler war die Unterrichtsstunde der erste Kontakt mit der französi-schen Sprache gewesen. Den meisten SchülerInnen fiel die französische Aussprache durchaus schwer. Einige hatten sich dennoch schon entschieden, im nächsten Schuljahr Französisch als zweite Fremdsprache zu wählen. Einige andere erwähnten auch, dass sie nun doch lieber Französisch statt Spanisch wählen würden, diese Aussage gefiel der anwesenden Französischlehrkraft der Schule besonders gut.